Das Böse hat viele Gesichter
April 1949. Eine Frau wurde ermordet. Der Attorney General, Richter Lance Curran, will den Fall haben und den Angeklagten hängen sehen. Aber es gibt andere einflussreiche Leute, die den Casus anders bewerten, trotz scheinbar zweifelsfreier Beweislage. Curran kämpft gegen diese Kräfte und gegen sein eigenes Gewissen, zugleich werden häusliche Herausforderungen zunehmend zum Problem: seine psychisch labile Ehefrau, die ungebärdige heranwachsende Tochter, die Jahre später selbst einem Mord zum Opfer fallen wird, dessen Hintergründe nie ganz aufgeklärt wurden.
Ein wahrer Fall und ein faszinierend-abgründiger Roman aus Nord-Irland, in dem der Clash zwischen den irisch-nationalistischen Katholiken und den der britischen Krone verbundenen Protestanten schon mit Händen zu greifen ist.
April 1949. Eine Frau wurde ermordet. Der Attorney General, Richter Lance Curran, will den Fall haben und den Angeklagten hängen sehen. Aber es gibt andere einflussreiche Leute, die den Casus anders bewerten, trotz scheinbar zweifelsfreier Beweislage. Curran kämpft gegen diese Kräfte und gegen sein eigenes Gewissen, zugleich werden häusliche Herausforderungen zunehmend zum Problem: seine psychisch labile Ehefrau, die ungebärdige heranwachsende Tochter, die Jahre später selbst einem Mord zum Opfer fallen wird, dessen Hintergründe nie ganz aufgeklärt wurden.
Ein wahrer Fall und ein faszinierend-abgründiger Roman aus Nord-Irland, in dem der Clash zwischen den irisch-nationalistischen Katholiken und den der britischen Krone verbundenen Protestanten schon mit Händen zu greifen ist.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In Eoin McNamees neuem Roman geht es um zwei unaufgeklärte reale Morde im Belfast der 50er Jahre. Es werden krumme Geschäfte gemacht, Jurymitglieder bestochen und Karrieren angeschoben oder ruiniert und trotzdem ist "Blau ist die Nacht" kein Kriminalroman, betont Rezensentin Sylvia Staude. Zu vieles bleibt offen, zu vieles ist vorstellbar, was nach Meinung Staudes daran liegt, dass McNamee in seiner Erzählung nicht chronoligisch vorgeht, oft den Blickwinkel wechselt, "um die Ecke" und in die dunklen Tiefen der Seele schaut. Es wird eine Gesellschaft im Wandel gezeigt, erklärt Staude, deren religiöse und patriarchalische Bindungen verloren und noch keine neuen gefunden sind. Es ist eine Geschichte voller Schatten, Tiefen und Gespenster, dass sie der Rezensentin gefällt, können wir allerdings nur vermuten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Der Roman ist faktenbasiert, die irische Lebenswelt nach dem Krieg beschreibt er aber in einer Sprache von rätselhafter Schönheit."
Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung 05.07.2016
Nicolas Freund, Süddeutsche Zeitung 05.07.2016